Iligan City; Philippinen – so heißt Andreas neue Anschrift

Andreas Achatz, der junge Mann aus dem JiromLand der auf den Philippinen als Friedenshelger arbeitet, hat es geschafft. Er ist an dem Ort angekommen, an dem er nun arbeiten soll. Iligan City. Was das für ihn heisst, beschreibt er uns in seiner neuen EMail von den Philippinen.

Text & Fotos: Andreas Achatz

Endlich angekommen?!

Nun bin ich endlich an meinem Platz angekommen. Iligan City – hier werde ich die naechsten Monate verbringen zu lernen, Beziehungen zu knuepfen, mich in Geduld zu ueben und unter anderem den Kontext des Konflikts der oft von Dorf zu Dorf verschieden ist zu vertehen. Dazu habe ich zuerst einmal viel zu erfahren und zu erlernen was mich fast taeglich vor Herausforderungen wie Sprache, Kultur, andere Ansichten oder auch nur das Klima stellt – innerhalb sowie ausserhalb des Lanao Field Teams dessen Teil ich jetzt als International Civilian Peacekeeper bin.

Der Friede des Einen ist der Konflikt des anderen

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Ein Dorfvorsitzender umringt von Kindern. Wir trafen uns mit dem Barangay Captain (= Buergermeister) um eine Praesentation zu unserer Arbeit und Kinderrechte zu geben.

Iligan ist eine Stadt der begrenzten Un-Moeglichkeiten. Nichts ist unmoeglich und doch stosse ich sehr schnell an die Grenzen meines Tatendrangs sowie meiner Vorstellungskraft wenn es darum geht die Dynamik zwischen Menschen in Iligan und in den Doerfern und Bezirken rund herum in denen wir arbeiten besser zu verstehen – erst recht wenn ich mich alleine ohne meine Philippinischen Kollegen darin orientieren sollte.

 

„Eine Stadt der begrenzten Unmöglichkeiten – das ist Iligan. Und ich stoße an meine Grenzen…“

Andreas Achatz

Ich bin froh das ich bei jedem Besuch in einem Dorf mindestens einen ortskundigen Kollegen dabei habe. Gemeinsam mit Xarifa, Roselyn, Daphne, Sensie aus Mindanao und Kamran aus Pakistan werde ich zukuenftig viel private und noch mehr Zeit in der Arbeit verbringen. Jeden Tag gibt es Dinge die ich zum ersten mal mache – ich beobachtete die Sicherheitslage in einem abgelegenem vom Konflikt betroffenen Dorf zum ersten Mal, das erste Mal, dass ich einen Vorfall in einer Stadt untersuche und zum ersten mal, dass ich meine Organisation, Nonviolent Peaceforce vor ueber 150 Menschen in einem ‚Peace Advocacy Forum‘ fuer die zukuenftige neue Regierung der Bangsamoro repraesentiere. Dabei komme ich in Kontakt mit Polizei, Militaer, Religiosen Fuehrern, der Zivilbevoelkerung, anderen, manchmal bewaffneten Interessensgruppen und Meinungsfuehrern. Alle sind unterschiedlich zu behandeln und alle haben unterschiedliche Interessen.

 

„Ein Interesse haben Sie alle gemeinsam – das starke Beduerfnis endlich in Frieden zu leben! Aber die Honeymoonphase ist für mich vorbei…“

Andreas

Von der praktischen Anwendung der Theorie

Mittlerweile ist die Theorie der Vorbereitung und auch meines Masterstudienganges ‚Friedens- und Konfliktforschung‘ zur Praxis geworden und ich finde mich in einer neuen Welt wieder. Die ‚Honeymoonphase‘ ist vorbei und langsam werden die Ecken und Kanten der Organisation, des Teams und der Arbeit an sich sichtbar. Die Theorie von Akzeptanz als Internationale Organisation ist schwieriger zu erreichen als in der Theorie vermittelt wurde und braucht viel Aufmerksamkeit und Geduld. Das riesige Gebiet das wir abdecken ist eine Herausforderung an sich. Umso wichtiger ist es mittels Konfliktanalysen Schwerpunkte unserer Einsaetze zu ermitteln und die Gegenden und Menschen zu finden die unserer Aufmerksamkeit am dringendsten benoetigen. Dazu ist als wichtigstes Fundament Vertrauen wichtig dass sich nur mit der Zeit und viel Engagement aufbauen laesst und auch schnell wieder zerbricht. Deshalb sehe ich als wichtigste Aufgabe von uns, als Internationale Organisation vertrauensvollen Beziehungen zur lokalen Bevoelkerung und auch zu denen die das Gleichgewicht im sozialen Gefuege zum wanken bringen zu entwickeln und dialoge zwischen Authoritaeten und ziviler Bevoelkerung zu schaffen.

Home sweet Home

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Tinago Falls wo ich ab und zu die Gelegenheit bekomme ‚auszuspannen‘.

Iligan City mit seinen 320.000 Einwohnern soll nun mein zu Hause sein bzw. werden. Ich wollte eigentlich nie in einer Stadt leben dennoch bin ich froh hier zu sein. Iligan, im Gegensatz zu anderen Gebieten bietet vieles. So habe ich die Moeglichkeit mich ab und zu im Fitnessstudio auszulassen und am Sonntag die tropischen Wasserfaelle die nicht weit weg von hier versteckt sind zu besuchen und im tosenden Gesaeuse zu baden. Ich bin sehr froh um diese ‚kleinen‘ Freuden die mir von Zeit zu Zeit Ablenkung von meinem Alltag bieten von dem es schwer ist zu entkommen. Ich freue mich hier mein neues zu Hause gefunden zu haben, mit viel Energie in die neue Welt einzutauchen und hoffentlich bald wieder zu Hause in Oesterreich zu sein.

Im Moment gaebe es viele Themen und Perspektiven von denen ich gerne schreiben wuerde. Leider habe ich nicht die Zeit und Energie das alles zu reflektieren. Dennoch freue ich mich ueber Feedback, Kritik oder Anregungen. Falls ihr Fragen habt die ich im naechsten Beitrag reflektieren kann freue ich mich ueber Konstruktive Rueckmeldungen. Meinen Kontakt findet ihr auf www.andreas.achatz.at – Danke fuer euer Interesse!

Erfolgreiche Facebook Geschichten – und ihre wahre Geschichte…

Heftig_MeldungHabt ihr in letzter Zeit auch gestaunt (und vor allem geklickt) wenn es hieß: „Ein dummer Trottel nannte diesen kleinen Jungen im Internet hässlich… Die Antwort seiner Mutter war grandios.“ Hier erzählt euch jemand, wie die Geschichte hinter diesen Geschichten aussieht. Und das ist mindestens genauso spannend.

Mit einem Klick auf das Bild geht es zum Artikel mit den Hintergründen.

Landwirtschaft mit Rythmus

Dieses Video bietet ordentlich Beats. Und es zeigt auch viele überraschende Perspektiven. Ein junger Landwirt will damit zeigen, wie sehr Landwirtschaft im Rythmus der Natur mit stattfindet. Und bestimmt auch, dass da Musik drin steckt 😉 Viel Spaß beim gucken…

Der Film zum Leben…

Das Projekt heißt Clip my Farm. „Hier zeigen junge Menschen der Welt, dass die moderne Landwirtschaft alles andere als klischeehaft ist. Sie alle haben am Videowettbewerb von Bayer CropScience Deutschland GmbH, Big Dutchman, CLAAS und TopAgrar teilgenommen.“ Also ja: da gibt es Sponsoren im Hintergrund und sicher auch Interessen. Aber es sollte keinen daran hindern mal in diese Filme reinzusehen, die teilweise überraschende Perspektiven bieten. Wir werden euch immer wieder welche davon vorstellen. Viel Spaß beim ersten.

Lauft euch zum Helfer

BenefizlaufGelesen haben wir davon auf Facebook und dort gibt es auch eine Facebookgruppe unter Lauf_dich_zum_Helfer. Claudia Fimberger ist eine der Initiatoren des Ganzen. Sie erzählt uns: „Das Ganze ist ein Maturaprojekt von unserer Gruppe. Die Aufgabe war, die zwei Städte Oberndorf und Laufen – und somit auch 2 Länder – nachhaltig zu verbinden.“

Im Grunde also ein Zwei-Städte-Marketing. So würde man das wohl bezeichnen. Der Gruppe rund um Claudia war aber noch wichtig, das die ganze Aktion einen sozialen Charakter hat: „Deswegen wird der Erlös an die Lebenshilfe und den Sozialfond gespendet.“ Und was muss man tun, um dabei zu sein?

„Mitmachen kann jeder. Man schickt einfach eine Mail an die oberndorfer.staffellauf_2014@gmx.at und dann senden wir ein Anmeldeformular zurück, das man dann ausfüllt.Die Anmeldefrist haben wir bis zum 25.4. verlängert. „

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Da es ein Staffellauf ist braucht man noch einen Partner der mit läuft. „Jeder Läufer muss circa 3.7 km laufen dann ist Staffelübergabe und der Andere läuft wieder zurück.“ Die Anmeldegebühr pro Team sind 15 € und – wie gesagt – der Reinerlös wird an die Lebenshilfe in Oberndorf und Sozialfond laufen gespendet.

Am 25.4 und am 26.4 kann man sich die startnummern abholen – Treffpunkt am 26.4 is um 14:00 Uhr und um 15:00 is startschuss. Es laufen auch 2 Teams mir körperlicher und geistiger beeinträchtigung von der Lebenshilfe mit. Und zu gewinnen gibt es auch etwas: Unter anderem Karten für Reinhard Fendrich, Karten für die Spider Murphy Gang, Kopfhörer und anderes. Also: mitmachen lohnt sich. Für den guten Zweck, die eigene Sportlichkeit, die möglichen Gewinne und natürlich weil es einfach ein tolles Projekt ist.

[alert type=“box_info“ text=“Treffpunkt: BHAK/BHAS Oberndorf bei Salzburg *** Watzmannstraße 39 *** 5110 Oberndorf „]

Übrigens: die schönen Fotos – auch für den Flyer – hat Bernd Käferböck gemacht. Auch eine tolle Leistung. Danke fürs benutzen dürfen!

„Ich kann nicht mehr…“

Mail_mir_MutWenn einer nicht mehr kann, dann braucht er jemandem der weiterhilft. Und oft können die ersten Helfer andere Leute im gleichen oder ähnlichem Alter sein. Spiegel Online berichtet von genau solchen jungen Leuten und einem Projekt, dass es schon in mehreren deutschen Städten gibt. Sehr interessant und vielleicht auch nachahmenswert für uns. Auch wenn dieses Angebot – wie die Organisatoren selbst sagen – keine professionelle Hilfe ersetzt. Es ist ein erster Anlaufpunkt. Mehr dazu erfahrt ihr im Artikel von Spiegel Online

Nach dem Ende – ein Theatertipp

Rezension_DorfzeitungDas Stück heisst: „Nach dem Ende“ und ist ab 16 Jahren geeignet. Aber es hört sich alles so an, dass man durchaus auch älter sein kann, wenn man reingehen möchte. Die Kollegen von der Dorfzeitung haben dazu auf jeden Fall eine ausführliche und begeisterte Rezension geschrieben. Die aus der Region kommende Melanie Arnezeder spielt eine der beiden Hauptrollen. Bálint Walter ist ihr Partner auf der Bühne. Das Stück selbst haben wir noch nicht gesehen. Aber die beiden Hauptdarsteller haben uns von der Performance gerade auf knappen Raum bereits einmal bei einem Auftritt in Moosdorf sehr beeindruckt.

Und hier noch ein paar Fakten zum Stück:

Dennis Kelly: Nach dem Ende

Eine Produktion vom Theaterverein Janus

Ein Atombunker.

Hierhin hat Mark seine bewusstlose Kollegin Louise noch in der Eile schleppen können, um sie und sich selbst vor der plötzlich eingetroffenen Atomkatastrophe zu bewahren. Eine Möglichkeit, den Bunker in Marks Garten zu verlassen, besteht nicht. Aufeinander angewiesen verharren sie in dem engen Raum auf Rettung hoffend. Die Zeit verrinnt, die Aggressionen steigen und die Vorräte werden immer weniger.

Jeder Moment artet schließlich in einen Kampf ums Überleben auf kleinstem Raum aus, wobei die eigene Psyche der größte Gegner wird.

Nach dem Ende birgt unmittelbare Aktualität. Es dokumentiert aktuelle Machtzustände in sowohl gesellschaftlichen als auch zwischenmenschlichen Ebenen, weist auf mögliche Gefahren und daraus resultierende Ängste in der heutigen Gesellschaft hin und zeigt, wie einige Menschen als auch Systeme mit diesen Ängsten manipulativ umgehen können.

Ein packendes Schauspiel über den Kampf des Einzelnen gegen seelische Tyrannei und eigene Grenzen, „über die Veränderung einer Gesellschaft in Zeiten des Terrors: Gegenseitige Hilfe gerät zur Bevormundung, Überzeugen wird eine Technik manipulativer Gewalt, Liebe schlägt um in Besitzenwollen, Gelassenheit in Ignoranz.“

(Berliner Zeitung)

Letzten Endes stellt sich die Frage für den Zuschauer: Wie würde ich mich verhalten?

„Nach der umjubelten Österreichischen Erstaufführung des Stückes am Theater in der Josefstadt in Wien freuen wir uns, als zweites Theater in Österreich dieses kraftvolle und spannende Stück Theater eines der erfolgreichesten Gegenwartsautoren aus England präsentieren zu können.“

Theaterverein Janus

Eine Ko-Veranstaltung von Theaterverein Janus und ARGEkultur
Regie: Claus Tröger
Es spielen: Melanie Arnezeder, Bálint Walter
Fotos, Grafische Gestaltung: Marion Berlinger

Dauer: ca. 80 min, keine Pause. Geeignet ab 16 Jahren.

Termine: 23., 24. April 2014 um 20.00 Uhr

Und hier noch ein paar Infos zum Theaterverein Janus:

Der Theaterverein Janus wurde 2012 von Melanie Arnezeder und Bálint Walter gegründet. Das Ziel des Vereins ist, modernes, zeitgenössisches Theater zu machen, das die gesellschaftlichen Missstände aufzeigt, das System, in dem wir leben, kritisch hinterfragt, und das Wesen des Menschen in all seinen Abgründen und Höhen wiedergibt.

Mit unserer Kunst versuchen wir dazu gemeinsam unsere Fragen zu stellen.

Uns liegt es auch sehr am Herzen, Jugendlichen und Kindern die Freude am Theater zu vermitteln. Daher halten wir auch stets im Augenmerk, für die unterschiedlichsten Altersklassen ein unvergessliches Theatererlebnis mit unseren zukünftigen Projekten und Workshops zu bieten.