Nach dem Studium in das Arbeitsleben – für die meisten ist das eher ein langwieriger Prozess. „Die praktische Erfahrung fehlt“, heißt es dann bei vielen potentiellen Arbeitgebern. Doch irgendwo muss man ja auch genau diese Erfahrungen sammeln – der häufigste Weg: ein Praktikum …
Ein Praktikum an sich gibt es rechtlich gesehen nicht. Man unterscheidet zwischen einem Pflichtpraktikum, einem Volontariat und einem Ferialpraktikum. Das Pflichtpraktikum ist eine Mischung aus Arbeitsverhältnis und Ausbildung, wobei das Ferialpraktikum ein befristetes Arbeitsverhältnis ist und das Volontariat rein der Ausbildung dient. Beim Pflicht- und Ferialpraktikum erhält der Praktikant eine Entlohnung nach dem Kollektivvertrag. Bei einem Volontariat arbeitet man aus freien Stücken und erhält somit keine Entlohnung. Da kein Dienstvertrag unterschrieben wird, gibt es keine fixen Arbeitszeiten und der Anspruch auf Urlaub fällt weg. Zwar muss bei einem Praktikum auch kein Dienstvertrag unterschrieben werden, jedoch ist das aber zu empfehlen!
Seit 2006 existiert die Onlineplattform Generation Praktikum, die als Verein konstituiert ist. Sie setzt sich vor allem für die Forschung im Bereich Praktikum und die Kommunikation zwischen internationalen Vereinen für faire Praktika ein. In Kooperation mit dem Sozialministerium und der Gewerkschaft für Privatangestellte, ist die neue Plattform „Watchlist Praktikum“ entstanden – schaut gleich mal hier rein, wenn ihr euch unsicher seid! Sie vertritt die Rechte junger Menschen in der Arbeitswelt. Auf der Website können Praktikanten Missstände melden, um die schwarzen Schafe unter den Unternehmen ausfindig zu machen. Zurück zum Studium: Einige Studienrichtungen schreiben vor, während des Studiums Pflichtpraktika zu absolvieren. Dabei sollen die Studenten erste Berufserfahrungen sammeln und einen Einblick in ihre zukünftige Branche gewinnen. In der Praxis sieht dies oft anders aus: viele Arbeitgeber verlangen bereits Berufserfahrung und setzen Studenten nur zur Überbrückung ein. Und: Praktika beschränken sich mittlerweile nicht mehr auf die Studienzeit, sondern werden immer häufiger auch danach absolviert. Obwohl ein Studium bereits berufsqualifizierend ist, hanteln sich viele von einem Praktikum zum nächsten in der Hoffnung auf eine Festanstellung. Rund 20 Prozent der Uni-Absolventen arbeiten laut Watchlist Praktikum bei ihrem ersten Job nach dem Hochschulabschluss als Praktikanten oder unter atypischen Beschäftigungsverhältnissen.
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