Handy-Nacken vorbeugen (oder eben nicht)

Früher war es der „Tennis-Arm“ der Probleme bereiten konnte, dann gab es die „Maus-Hand“ die nach langer Nutzung der Computermaus ganz verspannt war und heute sitzt uns der Schmerz im „Handy-Nacken“. Gerade Jugendliche sind davon stark betroffen.

Überall sieht man diese Memes auf denen Menschen in allen möglichen Alltagssituationen nicht miteinander sprechen, sondern auf ihr Smartphone starren. Bisher dachte man dabei vielleicht: Oh das ist ein Problem für die Kommunikation untereinander, die jungen Leute reden nicht mehr miteinander, sondern schicken sich nur noch Whats-App-Nachrichten oder spielen Pokemon Go. Doch offenbar kann das Ganze auch richtig gravierende körperliche, gesundheitliche Probleme bereiten.

Achtung Handy-Nacken

Wirbelsäulen-Spezialisten schlagen Alarm: Wenn man ständig nach unten auf ein mobiles Gerät blickt, wird die Halswirbelsäule übermäßig belastet. Der Effekt entsteht – Achtung hier kommt jetzt ein bisschen Physik – so: Der menschliche Kopf wiegt ca. 5 kg. Wenn man den Kopf nach vorne beugt – etwa in einem Winkel von bis zu 60 Grad – um auf den Bildschirm des mobilen Gerätes zu blicken, wirkt eine um das bis zu Fünffache erhöhte Zugkraft auf die Nackenmuskulatur. Also ca. 25 kg die da plötzlich am Nacken zerren. Versucht Mal eine 25 kg Hantel zu stemmen. Da braucht man schon Muckis. Armer Hals.

Die Schulter- und Nackenmuskulatur wird durch diese Haltung des Kopfes also stark beansprucht. Das kann mit der Zeit zu chronischen Nackenschmerzen und Kopfschmerzen führen, sagen die Experten.

Ratschläge der Experten

Daher rät etwa Professor Margareta Nordin, Präsidentin von EUROSPINE (das Handy-Nacken - diese Kopfhaltung schadet dem Nackenist Europas größte Vereinigung von internationalen Wirbelsäulenspezialisten und Gesundheitsexperten auf dem Gebiet der Wirbelsäulenmedizin), den Jugendlichen, dass sie sich regelmäßige Pausen von mobilen Geräten gönnen sollten. Nämlich um den Kopf zu entlasten. Und die Nackenmuskulatur bewusst zu entspannen, etwa dadurch, dass man den Nacken streckt und leicht nach hinten beugt. Professor Thomas Blattert fügt hinzu: „Die Symptome von Handy-Nacken sollten genau beobachtet und nicht unterschätzt werden, da die betreffenden Erkrankungen stark zunehmen und insbesondere die jüngere – und eigentlich gesündere – Generation vermehrt davon betroffen ist.“ EUROSPINE rät zu regelmäßigen Übungen, um die Nacken- und Rückenmuskulatur zu stärken und zu entspannen. (Quelle: EUROSPINE)

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