Sicherheitstipps: Eislaufen am See

Ein bisschen mulmig war mir ja schon, als ich da am Wochenende auf der Eisfläche des Obertrumer Sees stand. Vor allem als das Eis manchmal krachte und ächzte, durchzuckte mich ein gewaltiger Schreck. Es machte aber auch riesen Spaß so übers Eis zu schlittern, ganz frei und mitten in der Natur. Und der „Klang“ des Sees war beeindruckend. Trotzdem sollte man unbedingt wissen, was zu tun ist, wenn dann doch einmal was passiert – deshalb hier ein paar Sicherheitstipps …

Wer sich zunächst fragt, was es mit dem „Klang“ des Eises auf sich hat, der sollte unbedingt mal in dieses Video reinhören – so „singt“ nämlich der Obertrumer See in Salzburg.

Das Eis „singt“, wenn sich wegen der Kälte, Sonneneinstrahlung und – meist geringfügigen – Temperaturunterschiede über einige Kilometer Länge die Spannungen in der Eisdecke entladen. Toll, oder?

Aber jetzt zurück zum Thema Sicherheit …

Tipps bevor man sich auf das Eis wagt

Begebt euch nie alleine auf das Eis. Am besten immer ein Handy dabei haben, um eine Notruf absetzen zu können. Am sichersten ist es auf Seen, die tatsächlich auch zum Eislaufen freigegeben wurden. Die werden nämlich vorher von Profis auf ihre Eisdicke geprüft. Ist der See nicht freigegeben, macht euch vorher am Gemeindeamt oder bei der Wasserrettung schlau, wie dick das Eis auf eurem Wunschsee ist – unter 8 Zentimeter sollte das Eis nämlich nicht betreten werden. Beachtet, dass das Eis unter Brücken, bei Bachmündungen und Kanaleinläufen dünner sein kann.

Das richtige Verhalten bei Eiseinbruch

  • Während des Falls Arme ausbreiten und nach vorne fallen lassen.
  • Im Eisloch die Arme weit auf die Eisfläche legen.
  • Sofort laut um Hilfe rufen.
  • Auf normale Atmung achten und nicht zappeln, sondern möglichst ruhig mit den Beinen treten.
  • Wenig bewegen, nicht versuchen, die Kleidung oder Schuhe auszuziehen.
  • Befindet man sich bereits unter der Eisdecke, nach einer dünnen Schicht suchen. Bei schneebedeckten Eisflächen sind diese Stellen helle Flecken in der Eisdecke, bei blankem Eis dunkle Flecken.
  • Wenn man in der Lage ist, das Wasser alleine zu verlassen, gilt auch hier: Ruhe bewahren! Mithilfe der Ellenbogen vorsichtig auf die Eisfläche ziehen und diese flach robbend verlassen.

Erste Hilfe für Eingebrochene

  • Sofort einen Notruf an (Feuerwehr 122, Rettung 144) tätigen.
  • Zur Rettung sollte man sich nicht stehend auf das Eis begeben, sondern langsam voran robben.
  • Dem Eingebrochenen einen Ast, Schal oder Jacke zuschieben. An diesen Gegenständen kann sich die Person festhalten und somit langsam aus dem Loch gezogen werden.
  • Wenn der Eingebrochene sich bereits unter der Eisdecke befindet: Niemals selbst nachtauchen!
  • Ist die Person gerettet, müssen sofort lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden: Mit trockenen Decken, Jacken oder Rettungsdecken warm halten.
  • Ist der Verunglückte bereits desorientiert, sollte er so wenig wie möglich bewegt werden und auch die Kleidung sollte anbehalten werden.
  • Warme zuckerhaltige Getränke anbieten. Vorsicht! Kein Kaffee, Alkohol oder Schwarztee darf getrunken werden.
  • Bewusstlose Personen in die stabile Seitenlage bringen und wenn nötig, mit der Wiederbelebung beginnen. Verunglückten nicht in eine aufrechte Position bringen.
  • An Armen und Beinen darf – wie oft fälschlich angenommen – nicht gerubbelt werden.
  • Sofort die Rettung verständigen. Die Person nicht unter die heiße Dusche legen.

(Quelle: Oberösterreichische Wasserrettung)

Vom Österreichischen Arbeiter- Samariter-Bund, gibt es zu diesen Sicherheitstipps auch ein passendes Video

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