1. Mai – was feiern wir da eigentlich?

Jeder kennt ihn, jeder mag ihn – vor allem wenn er auf einen Werktag fällt – der 1. Mai. Doch wisst  ihr auch warum das ein Feiertag ist und warum er  „Tag der Arbeit“ heißt? Wieso stellt man Maibäume auf und warum muss man aufpassen, das der nicht geklaut wird? Fragen über Fragen – wir haben mal nachgelesen … 

Der 1. Mai wird auch als Maifeiertag, Tag der Arbeit oder Kampftag der Arbeiterbewegung  bezeichnet. Er ist in Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Belgien und Teilen der Schweiz, ein gesetzlicher Feiertag. Wie kam es dazu? Nun ja, vor über 100 Jahren ging es den Arbeitern in Österreich sehr schlecht. Sie mussten täglich mehr als 14 Stunden für schlechten Lohn arbeiten. Sie hatten keinen Urlaub und wenn sie krank oder alt wurden, waren sie nicht versorgt. Die Arbeitsbedingungen waren äußerst schlecht. Der Lärm, der Schmutz, der Arbeitsraum waren oft gesundheitsgefährdend und gefährlich. Das musste sich ändern, deshalb haben sich am 1. Mai 1890 mehr als hunderttausend Arbeiter zusammen getan und stellten bei einem Protestmarsch folgende Forderungen:

  •  Nur mehr acht Stunden am Tag zu arbeiten
  • Einen Mindestlohn
  • Urlaubsanspruch
  • Unfallschutz und Krankenschutz
  • Eine Altersversorgung

Zum Glück war diese Protestbewegung ein voller Erfolg und endlich bekamen die Arbeitnehmer mehr Rechte und mehr Freiheiten. Gar nicht auszudenken, wo wir heute stehen würden, hätten sich die arbeitenden Bürger nicht gewehrt.

Doch was ist jetzt mit dem Maibaum – Aufstellen? Das fällt ja auch auf den 1. Mai – hat das irgendwas mit der Arbeit zu tun? Außer der Arbeit des Aufstellens versteht sich… Nein diese Tradition ist schon sehr viel älter. Sie geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Als Maibaum wurde ursprünglich nur die Birke ausgewählt, weil sie als erste aus der Winterstarre erwacht. Sie gilt als Symbol für Anmut und Kraft, Lebenswillen und Heiterkeit. Auch die Fichte wird als Maibaum verwendet. Sie treibt im Mai aus und gilt daher als festliches Symbol für die Ankunft des Lichtes, der Wärme und der Fruchtbarkeit. Die Bäume mussten so gefällt werden, dass die Spitze unbeschädigt blieb. Auf geschmückten Pferde-Vierspännern wurde der Baum ins Dorf gebracht. Sobald der Maibaum von den Ästen befreit und ins Dorf gebracht wurde, begann das Schmücken. Dafür waren die Frauen und Mädchen des Dorfes zuständig. Der Stamm des Baumes wird auch heute noch mit Rindenschnitzereien, Girlanden und Kränzen geschmückt. Dann wird der Baum aufgerichtet und im Aufstellschacht fest verkeilt. Steht der Maibaum, werden die Zunftschilder des örtlichen Handwerks und die Wappenschilder vieler Einrichtungen des Dorfes angebracht. In vielen Gemeinden gehört das Stehlen des Maibaums heute noch zum festen Brauchbestand. Ein oder zwei Tage vor dem 1. Mai fällen die Burschen der Gemeinde eine hohe, gerade gewachsene Fichte, die im Wald bis auf die Krone ausgeastet und in die Gemeinde gebracht wird. Der Stamm muss nun gut bewacht werden, denn nach einem alten Brauch versuchen die Burschen aus dem Nachbardorf den Maibaum zu stehlen. Ein gestohlener Maibaum muss durch eine gehörige Menge Bier und Essen ausgelöst werden – schlimmer aber ist der Spott, den ein gestohlener Maibaum mit sich bringt.

 

 

Nur mehr acht Stunden am Tag zu arbeiten

Einen Mindestlohn

Urlaubsanspruch

Unfallschutz und Krankenschutz

Eine Altersversorgung

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